Sind Sie gelegentlich unsicher, welches Hundefutter das Beste für Ihren Liebling ist? Wissen Sie bei den vielen guten Ratschlägen nicht mehr, wem Sie vertrauen können?
Oder ist gerade der erste vierbeinige Freund bei Ihnen eingezogen und Sie haben noch gar keine Erfahrung mit der Hundefütterung?
Dann erfahren Sie hier alles, was Sie wissen müssen, um sich für die Futterart zu entscheiden, die für Sie und Ihren Hund die Richtige ist. Bilden Sie sich selbst eine Meinung und hören Sie dann auf Ihr Bauchgefühl.
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Die Auswahl an Futtersorten und auch an Futterarten ist riesig. Und dabei hält nicht jedes Futter, was uns die bunte Verpackung verspricht. Gerade als Anfänger in der Hundehaltung ist man oft überfordert. Aber auch Menschen, die schon jahrzehntelang Hunden ein zu Hause geben, stehen oft immer wieder ratlos vor den Regalen, wenn der Vierbeiner plötzlich mit Juckreiz oder Durchfall auf das Futter reagiert, welches die Vorgänger problemlos vertragen haben.
Lesen Sie hier im ersten Teil der Serie über Hundefutter, wie Sie herausfinden welche Art der Fütterung für Ihren Hund besonders gut und auch für Sie umsetzbar und praktikabel ist.
So finden Sie hier heraus, was für Sie und Ihren Hund das richtige Futter ist:
Teil 1: Welche Fütterungsart kommt für Sie in Frage? (Trockenfutter, halbfeuchtes Trockenfutter, Nassfutter, BARF oder selbst gekochte Futterrationen)
Teil 2: Wenn für Sie nun klar ist wie Sie füttern möchten, sollten Sie sich als nächstes um das WAS kümmern. In diesem folgenden Teil wird es dann um die Zusammensetzung von Hunde-Fertigfutter gehen.
Was ist wirklich in der Nassfutter-Dose oder den Futter-Kroketten enthalten? Was davon muss sein und worauf könnte man auch gut verzichten?
Teil 3: Sie haben sich gegen Fertigfutterkonzepte entschieden? Dann lesen Sie im dritten Teil der Blogserie, wie Sie ausgewogene Futterrationen selbst herstellen können und worauf Sie achten müssen.
Zunächst einmal gehen wir kurz auf die unterschiedlichen Futterarten ein. Denn es nützt herzlich wenig, wenn Sie sich selbst mit dieser Futterart nicht identifizieren können und sich zum Beispiel als veganer Mensch überwinden müssen, eine Barf-Ration zuzubereiten.
Vor- und Nachteile der verschiedenen Hundefutterarten
Um die unterschiedlichen Futterarten wie Nass- oder Trockenfutter zu beurteilen, müssen wir erst verstehen, dass es auf dem Markt verschiedene Bezeichnungen auf den Verpackungen gibt. Es werden die folgenden Gruppierungen unterschieden:
Alleinfuttermittel
Bei einem Alleinfuttermittel muss der Hersteller garantieren, dass das Futter mit allen Nährstoffen versehen ist, die der Hund zur Deckung seines Grunderhaltungsbedarfs benötigt. Es ist ein geschlossenes System und sollte, wie der Name schon sagt, allein gefüttert werden. Ein zusätzliche Gabe von Ölen oder Mineralstoff-Pulvern kann das System aus dem Gleichgewicht bringen und ist erst einmal grundsätzlich nicht notwendig.
Ergänzungsfuttermittel
Zu den Ergänzungsfuttermitteln gehören vor allem Flocken, Mineralstoffmischungen, Leckerlis und auch reine Fleischdosen, die nicht vitaminisiert oder mineralisiert sind.
Einzelfuttermittel
Das sind zum Beispiel Reinfleischdosen oder einzelne Barf-Bestandteile. Diese reichen für eine vollwertige Ernährung des Hundes alleine nicht aus und müssen immer mit Ergänzungsfuttermitteln kombiniert werden, damit alle notwendigen Nährstoffe in einer Mahlzeit enthalten sind.
Immer noch die am weitesten verbreitete Art, seinen Hund zu ernähren, ist das Trockenfutter.
Trockenfutter
Auf dem Foto sehen sie verschiedene Sorten von Trockenfutter. An der Füllhöhe der Gläser sieht man schon ganz gut, wie groß der Unterschied zwischen kaltgepresstem und extrudiertem Futter liegt. Die Sorten Champion und Sensiv sind kaltgepresste Sorten und haben bedingt durch die Herstellungsart ein viel höheres Eigengewicht. Es löst sich viel schneller im Magen auf, was gerade für große Hunderassen, die zur Magendrehung neigen gut ist. Allerdings haben gerade futteraffine Hunde nicht viel Volumen im Napf und sind daher mit einem geformten bzw. extrudiertem Futter zufriedener.
Vorteile:
- Lange Haltbarkeit: Trockenfutter hat eine längerfristige Haltbarkeit und kann problemlos aufbewahrt werden.
- Einfache Dosierung: Trockenfutter ist leicht zu portionieren und eignet sich gut für die Verwendung bei Futterautomaten.
- wenig Verpackungsmaterial: wird meistens in großen Säcken verkauft
- weniger Futtermenge am Tag: Durch den Wasserentzug ist die zu fütternde Menge erheblich geringer
- geringerer Aufwand: praktisch im Urlaub oder wenn jemand anderes die Fütterung übernehmen soll
Häufig wird auch die bessere Zahnreinigung als Vorteil angeführt. Das stimmt jedoch nicht. Hunde sind Schlingfresser und selbst wenn einige Hunde die Kroketten zerbeißen, reicht diese kurze Kontaktzeit nicht, um die harte Struktur des Zahnsteins zu lösen. Für mehr oder weniger Zahnstein ist die Zusammensetzung des Speichels entscheidend. Aber das ist ein anderes Thema.
Nachteile:
- nicht nachvollziehbarer Inhalt: durch die Pressung in Pellets oder Kroketten, kann man die ursprünglichen Rohstoffe nicht mehr erkennen.
- oftmals minderwertige Grundkomponenten: da man nicht erkennen kann, was drin ist, kann hier mit günstigen Füllstoffen gearbeitet werden.
- Geringerer Feuchtigkeitsgehalt: Trockenfutter hat einen niedrigeren Wasseranteil, was vor allem bei Hundewelpen oder älteren Hunden mit geringerem Durstempfinden problematisch sein kann. Dies kann generell bei allen Hunden zur Austrocknung der Schleimhäute führen.
- Gefahr von Futtermilben und Kontaminationen: durch die offene Lagerung können sich Milben bilden
- größere Kotmengen: Trockenfutter ist oft nicht so gut verdaulich, wodurch es zu höheren Kotmengen kommen kann
Halbfeuchtes Futter
Vorteile:
- Gute Schmackhaftigkeit: Halbfeuchtes Futter hat eine höhere Feuchtigkeit als Trockenfutter und wird oft als schmackhaft empfunden.
- Einfache Handhabung: Es ist leicht zu portionieren und zu servieren.
Nachteile:
- Zucker- und Salzgehalt: Halbfeuchtes Futter kann höhere Anteile an Zucker und Salz enthalten, um das freie Wasser zu binden und die Haltbarkeit zu verlängern.
- Gefahr von Futtermilben.
- nicht nachvollziehbarer Inhalt: durch die Verarbeitung in Pellets oder Kroketten, kann man die ursprünglichen Rohstoffe nicht mehr erkennen.
- geringere Verdaulichkeit: durch die starke Verarbeitung ist das Futter schwerer verdaulich, was zu größere Kotmengen führen kann
Nassfutter
Vorteile:
- Hoher Feuchtigkeitsgehalt: Nassfutter enthält viel Wasser, was zur Hydration Ihres Hundes beiträgt.
- Schmackhaftigkeit: Viele Hunde finden Nassfutter schmackhafter und fressen es lieber.
- Einfach zu füttern: Es ist leicht zu portionieren und eignet sich gut für empfindliche Hunde oder solche, die gerne mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt bekommen.
Nachteile:
- Höherer Preis: Nassfutter kann teurer sein als Trockenfutter.
- Kürzere Haltbarkeit: Einmal geöffnet, muss es schnell verbraucht werden, da es schneller verdirbt.
- Müllproblem: Nassfutter wird üblicherweise in Dosen abgefüllt, was zu großen Menge Verpackungsmüll führt. Futter in Gläsern ist aktuell noch sehr teuer und ebenfalls ein Müllproblem, da es noch kein Pfandsystem für die Futter-Gläser gibt.
BARF (Biologisch Artgerechte Rohe Fütterung)
Vorteile:
- Natürliche Ernährung: BARF bietet eine rohstoffliche, natürliche Ernährung, die viele Hunde lieben.
- Individuelle Anpassung: Sie können die Mahlzeiten individuell an die Bedürfnisse Ihres Hundes anpassen.
- Vielfalt: Mit einer breiten Palette an Zutaten können Sie die Ernährung abwechslungsreich gestalten.
Nachteile:
- Aufwand: Die Zubereitung erfordert Zeit und Planung, um ein ausgewogenes Menü zu gewährleisten.
- Kontaminationsgefahr: Rohe Zutaten können mit Bakterien belastet sein, was eine gewissenhafte Handhabung erfordert.
- Wenig Unterstützung: Einige Tierärzte empfehlen BARF nicht, insbesondere bei bestimmten gesundheitlichen Problemen.
Denken Sie daran, dass die individuelle Gesundheit, das Alter und die Vorlieben Ihres Hundes ebenfalls entscheidende Faktoren sind.
Was ist nun besser: Trockenfutter, Nassfutter oder BARF?
Eine 100% richtige Antwort werden wir auf diese Frage wohl nicht finden. Wie auch bei uns Menschen, kann der Eine alles essen und vertragen und der Nächste hat alle möglichen Unverträglichkeiten und muss extrem auf die Nahrung achten. Es kommt also ganz auf Ihren Hund an. Und natürlich auf Ihre Lebenssituation. Hier werden sie einfach einen guten Kompromiss finden müssen.
Hier nun meine ganz persönliche Meinung und Platzierung:
Platz 1: Nassfutter
Für mich ist ein hochwertiges Nassfutter von einem vertrauenswürdigen Hersteller, welches als Alleinfuttermittel deklariert ist, die beste und einfachste Möglichkeit seinen Hund gesund zu ernähren. Sie können sicher sein, dass er alle Vitamine und Nährstoffe erhält, die er braucht und das die Qualität stimmt.
Platz 2: BARF oder selbst gekocht
Die für mich zweitbeste Art seinen Hund zu ernähren, sind selbst gekochte Rationen oder "BARF". Wobei ich hier ganz klar sagen muss, dass man sich mit diesem Thema gründlich beschäftigen sollte und sich am Besten einen Fütterungsplan von einer Enährungsberaterin oder einem Ernährungsberater erstellen lassen sollte. Es ist nicht ratsam einfach nach Schema F die Komponenten zusammen zu mischen, vielleicht noch irgendein Pülverchen drüber zu streuen und zu denken, dass passt jetzt für alle Hunde. Ein Welpe hat einen ganzen anderen Energie- und Mineralstoffbedarf, als ein adulter oder kranker Hund.
"Barfen" und selbst kochen kann eine sehr gute und vor allem individuell auf die Bedürfnisse des Hundes abgestimmte Art der Fütterung sein, - wenn es eben richtig gemacht wird.
Platz 3: Trockenfutter
Als bequemste und günstigste Methode der Hundefütterung bleibt dann das Trockenfutter für mich auf dem letzten Platz. Beim Trockenfutter gibt es, wie auch beim Nassfutter, sehr große Qualitätsunterschiede und auch Unterschiede in der Herstellungsart. Was aber immer ein Problem bleibt, ist die starke Verarbeitung des Futters und die schlechtere Verdaulichkeit als bei den anderen Fütterungsarten. Dieses lässt sich ganz leicht an der Häufigkeit und Menge des Kotabsatzes erkennen.
Futterdeklarationen: Was steht auf dem Etikett und was bedeutet das?
Im nächsten Artikel gehe ich auf darauf ein, wie Sie nun die verschiedenen Fertigfutter (Nass- und Trockenfutter) beurteilen können und was die Angaben auf den Futteretiketten bedeuten.
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